Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Willkommen zurück. In diesem Podcast geht es um die chirurgische Behandlung von einigen typischen
bakteriellen Infektionen. Die Inhalte in diesem Podcast werden gerne abgefragt,
auch im Staatsexamen. Deshalb lausche auf beim Telefonat von Stefan und Jonas.
Überhaupt kein Stress, ich habe wirklich noch Zeit. Ich freue mich, wenn ich dir helfen kann.
Super Jonas. Abszess, MPM und Phlekmone scheinen auch recht wichtig zu sein. Was weißt du denn
dazu genau ist? Immer der Reihe nach. Bevor ich dir etwas zu der chirurgischen Therapie erkläre,
solltest du dir im Klaren drüber sein, was die Begriffe genau bedeuten. Weißt du das?
Hm, naja, so grob glaube ich schon. Also nicht so ganz. Die Definitionen zu den
Begriffen solltest du dir gut merken. Was ist ein Abszess?
Eine Entzündung mit Eiter? Ja, so in etwa. Wichtig ist noch,
dass es sich um eine Gewebe-einschmelzende Entzündung handelt, die sich in einem
nicht präformierten Raum befindet. Der häufigste Erregel ist doch der
Staphylococcus aureus, oder? Ja, genau. Prinzipiell können aber auch
viele andere Bakterien der Auslöse sein. Okay, kann man mal einen Abszess auch
einfach mal abwarten? Ich meine, es ist doch nur ein kleiner Abszess.
Ne, nein. Abszesse sollten immer chirurgisch therapiert werden.
Vielleicht kennst du auch den bekannten Satz von Hippokates.
Ubipus ibi evacua? Genau den meine ich. Daran kannst du es dir
vielleicht merken. Man sollte mindestens eine Drainage legen.
Der Eiter sollte auf jeden Fall herauskommen. Das fördert die Wundheilung.
Wahrscheinlich gibt man auch Antibiotika. Nein, eher selten. Wenn sich die
Infektion ausbreitet, dann kann es natürlich schnell nötig werden.
Okay, jetzt zum Empyem. Worin liegt denn der Unterschied zum Abszess?
Beim Empyem liegt auch wieder eine eitige Entzündung vor, jedoch liegt die jetzt
in einer präformierten Höhle. Präformierte Höhle? Was ist denn das?
Präformierte Höhlen sind beispielsweise das Nierenbecken, die Gebärmutter oder
auch die Gallenblase. Es sind einfach anatomische Hohlräume.
Okay, ist ja auch wieder hauptsächlich der Staffele Coccus aureus der Erreger?
Bei Empyemen sind meistens Mischinfektionen die Ursache, aber Staffele
Coccus aureus ist auch meistens dabei. Und wie sieht es hier mit der Therapie aus?
Ist hier eine chirurgische Exzession erforderlich? Ja, eine operative Sanierung
ist notwendig. Diese ist meist CT oder Ultraschall gesteuert.
Und Antibiose? Die ist hier notwendig. In der Regel wird sie nach einem
Antibiogramm gegeben, um den Erreger sicher zu eliminieren.
Du wolltest noch ein wenig zur Phlegmone wissen, oder? Ja, genau.
Zur Phlegmone solltest du wissen, dass es sich um eine flächige, diffuse Entzündung
im Bindegewebe handelt. Der Auslöser kann ein banaler Insektenstich oder aber
auch ein Tierbiss sein. Auch andere Verletzungen sind als Ursache möglich.
Wie sieht es hier mit dem Erreger aus? Hauptverursacher dieser flächenhaften
Entzündung sind für gewöhnlich Streptococken. Bisweilen können aber auch
Staffele Coccus aureus oder Anerobia eine Phlegmone verursachen. Und die Symptome?
Die diffuse Entzündung führt zu einer unscharfen Rötung und natürlich
Schmerzen. Therapeutisch geht der Chirurg bei einer
Phlegmone erst einmal abwartend vor. Man lagert das betroffene Körperteil hoch
und versucht es ruhig zu stellen. Auch Kühlung oder antiseptische Verbände
können die Symptome lindern. Man öffnet also eine Phlegmone nie?
Nein, das kann man so nicht sagen. Das kommt auf die Größe der Phlegmone und
den Zustand des Patienten an. Sobald man das Gefühl hat, dass die
Phlegmone sich eher vergrößert oder keine Besserung zu sehen ist, führt man
Presenters
Theresa Lippert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:06:11 Min
Aufnahmedatum
2017-04-06
Hochgeladen am
2017-11-28 14:19:58
Sprache
de-DE